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Dohm beendet Schießmarathon

Schützenfest in Sassenberg

Sassenberg -  Maik Dohm ist Sassenbergs neuer Schützenkönig. Zu seiner Königin ernannte er seine Partnerin Tanja Welk. Erst um 13.46 Uhr fielen mit dem 507. Schuss die Reste des Holzvogels zu Boden. Der 43-Jährige hatte damit das gewisse Glück auf seiner Seite, was seinen hartnäckigen Kontrahenten fehlte.

Dass das Vogelschießen derart dramatisch werden würde, hatten selbst die Aspiranten zunächst nicht für möglich gehalten. Bereits gegen 12.15 Uhr und nach dem 345. Schuss wurde das Gewehr gewechselt; von nun an wurde mit Schrot geschossen. Eine relativ schnelle Entscheidung wäre zu erwarten gewesen. „Ich glaube, ich komme nicht mehr dran“, befürchtete etwa Franz-Josef Ostkamp – allerdings noch eine Stunde vor dem tatsächlichen Ende. Auch Jonas Averesch, Bernhard Kunstleve, Heiner Maßmann , Christian Mußmann und Karsten Schuckenberg machten sich bis zum Schluss berechtigte Hoffnungen auf die Königswürde. Es wurde gefachsimpelt, woran es denn nun immer noch scheitere, mancher motivierte sich selbst noch mal (Heiner Maßmann: „Jetzt oder nie!“). Der Vogel wackelte, hüpfte ein wenig auf seiner Befestigung – aber er fiel einfach nicht.
Umso größer waren Freude und Erleichterung bei Maik Dohm. Frenetisch von den Schützen bejubelt trugen sie den Musiker (Oldies und Rambazamba) auf ihren Schultern durch die Schar der Gratulanten. „Ich kann es gar nicht fassen“, stammelte der neue König.

Bereits beim morgendlichen Antreten auf dem Lappenbrink hatte Oberst Manfred Fölling eine Vorahnung. „In Sassenberg Schützenkönig zu werden ist kein Selbstläufer.“ Nach dem prächtigen Umzug – inklusive Kutschen – nahm Vize-Präsident Helmut Vinke einige Ehrungen und Beförderungen vor. Den Verdienstorden in Silber erhielten die Straßengemeinschaft Greffener Straße, Janes Kerßenfischer, Michael Blömker, Robert Tarner, Heinz Böckmann und Schriftführer Frank Wächter. Den Verdienstorden in Silber erhielt Präsident und (Noch-)König Franz-Josef Ostlinning. Dieser ließ das vergangene Schützenjahr kurz Revue passieren. „Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern als für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung ging. Es war ein tolles Jahr.“ Dass er 13 lange Jahre vergeblich um die Königswürde rang, konnte Ostlinning plausibel erklären. „Ich bin ja bekennender Schalke-Fan. Wir brauchen immer etwas länger.“ Sein Dank galt besonders seiner Familie, aber auch der Throngesellschaft, den Nachbarn und den Aktiven des Vereins.

Bürgermeister Josef Uphoff schien ein wenig sein Zeitgefühl verloren zu haben. „Wir haben noch schöne 24 Stunden hier im Brook vor uns“, so Uphoff gegen 10.30 Uhr. So mancher Schütze schaute dann doch ein wenig skeptisch auf die Armbanduhr...

Pfarrer Andreas Rösner fand lobende Worte. „Ich glaube, dieses Fest hat immer etwas ganz Besonderes. Vor allem, dass so viele Menschen zusammenkommen, miteinander feiern und reden.“ Und ergänzte: „Auch der liebe Gott hat seine Freude daran.“

Schneller als bei den„Großen“ war hingegen das Kinderschützenfest am Sonntag entschieden. Mit dem 223. Schuss hatte Steven Möllers alles klar gemacht und sich den Titel als Kinderschützenkönig geholt. Ihm zur Seite steht Königin Melina Böcker. Dem Thron gehören ferner an Marvin Möllers (Reichsapfel) und Kira Wedding, Lara Twehues (Krone) und Linus Spitzer sowie Phil Reuschel und Franzi Quente.

Mit der großen Polonaise und der anschließenden Krönung stimmten sich die Schützen dann auf den Königsball im Festzelt ein.
Quelle: WN vom 11.07.2016  /  Text & Foto: C. Irmler