Fest der Sassenberger Bürgerschützen
1092 schützenfestlose Tage waren vorüber. Als es in Sassenberg wieder losging, spielte auch der zwischenzeitliche Regen keine Rolle.
Lange mussten sich die Sassenberger Schützen gedulden: Samstagabend feierten sie nach 1092 Tagen den Auftakt ihres Schützenfestes. Nach der traditionellen Schützenmesse traten die Formationen in der Drostenstraße an. Von hier setzte sich der lange Tross mit Ziel Rathaus in Bewegung. Hier brachte Bürgermeister Josef Uphoff seine Freude zum Ausdruck. „Endlich wieder Schützenfest!“ Zugleich rührte der erste Bürger der Stadt ordentlich die Werbetrommel für den Verein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sei einmalig, Mitglieder erwarte „grün-weiße Lebensfreude im Überfluss“.
Ferner sprach Uphoff angesichts der großen Schar angetretener Formationen von einer „tollen Beteiligung, ich bin stolz auf euch.“ Bei aller Euphorie dürfe jedoch nicht der Ukraine-Krieg aus dem Blick geraten. Es gelte, die Friedlichkeit und Freiheit des Schützenfests nach außen zu tragen. „Wir wollen in Frieden und Freiheit miteinander feiern.“
Franz-Josef Ostlinning, Präsident des Bürgerschützenvereins, war die Freude ebenso ins Gesicht geschrieben. „Was hab‘ ich euch vermisst“, begrüßte er seinerseits die Festteilnehmer. „Die Voraussetzungen sind bestens“, zog er eine positive Bilanz. Es sei ein „erhabenes Gefühl“, durch die geschmückten Straßen der Hesselstadt zu ziehen. In diesem Kontext dankte er den Nachbarschaften für ihren großen Einsatz beim Schmücken der Straßenzüge.
Das Rathaus war selbstredend nur eine Zwischenstation der Schützen. Ihr Ziel war der Schützenplatz im heimischen Brook, wo mit dem Großen Zapfenstreich eine seit 68 Jahren gepflegte Tradition fortgesetzt wurde. Auf dem Festplatz beeindruckten die Musiker der angetretenen Musikzüge mit ihrem würdig gestalteten Auftritt. Die beteiligten Formationen boten ein Bild wie in Vor-Corona-Zeiten. Es begann die erste große Party im Festzelt, gefolgt von einem programmfreien Sonntagvormittag.
Ausgeruht traten die Formationen gegen 14 Uhr auf dem Lappenbrink an. Hierbei trotzten sie auf ihrem Marsch dem Regen, der auch bei der anschließenden Kranzniederlegung am Ehrenmal vor dem Rathaus nicht nachließ. Pfarrer Andreas Rösner blickte auf den Ukraine-Krieg, erinnerte an die 1980er und das Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“. Er habe kein gutes Gefühl, wenn die Antwort auf Aggression Aufrüstung laute.
Ehrungen für die „50er-Jubilare“
Zurück im Brook, standen am Sonntagnachmittag verdiente Vereinsmitglieder im Fokus. Die „50er“-Jubilare, sprich jene Schützen, die sich in den Jahren 1970,1971 und 1972 für einen Beitritt entschieden, wurden bei Kaffee und Kuchen im Festzelt geehrt.
Die Ehrungen erfolgten aufgrund der in den vergangenen Jahren entfallenen Feste. Man wolle gerade die Jubilare in einem entsprechenden Rahmen ehren, so die Botschaft von Vereinsseite.