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Thomas Stratmann regiert seit dem 15.Juli 19 im Brock

1000 tage im amt

Thomas und Irmgard Stratmann sind mittlerweile Corona geschuldete Tausend Tage in Sassenberger Königswürden. „Das hätten wir auch nie gedacht, klar, aber wir sind froh über all die Unterstützung in den vergangenen Monaten“, zollt Thomas Stratmann den Kameraden Respekt für all die Aktivitäten, die dennoch innerhalb des Vereins liefen. Seit 41 Jahren ist Thomas Stratmann im Sassenberger Schützenverein. Sein Instrument ist die Querflöte und er wollte einmal Schützenkönig werden. „Wir waren sehr überrascht, dass das gleich beim ersten Mal geklappt hat“, ist Irmgard Stratmann noch immer erstaunt über die schnelle Königswürde, denn in der Hesselstafdt gibt es alljährlich eine Vielzahl an Bewerbern, die um das royale Amt des aktuell 2087 Mitglieder starken Schützenvereins kämpfen. Am 15. Juli 2019 hatte Thomas Stratmann den Vogel nach dem 415. Schuss von der Stange geholt. Seither herrscht er als König des Grün-Weißen Hesselvolks.

„Das hier ist jetzt der Höhepunkt der Regentschaft. Tausend Tage, das gab es noch nie in der Geschichte unseres Vereins“, bemerkt Frank Deitert vom Vorstand. „Wir haben zwar nicht viel machen können, aber dennoch gab es einige schöne Aktivitäten“, resümiert der amtierende Herrscher. Unter anderem sei die Ehrengarde mit Bollerwagen gekommen  und ebenso hätte es sogar einen Zapfenstreich gegeben. „Und das gab es vorher auch noch nie:  wir haben zum ersten Mal einen König aus dem Spielmannszug“, erörtert Frank Deitert, Sprecher des Vereins. Sie würden sich so freuen, dass es jetzt wieder losginge, freut sich auch Präsident Franz-Josef Ostlinning darüber, dass in diesem Jahr wieder auf den Vogel geschossen und damit auch erneut ein Schützenkönig ermittelt werden kann. „Es gibt ja zurzeit keine Beschränkung“, sagt Ostlinning und fügt an, sie hätten vorher alles gemacht, was möglich gewesen sei. „Der Thron war hier zum Frühstück. Aber alles lief halt im Kleinen. Die Ehrengarde hat uns zum 100. Bestehen besucht, aber so richtig viel lief ja nicht“, sagt Irmgard „Irmi“ Strotmann. So sei auch das Winterschützenfest ausgefallen, was sie sehr bedauere.

Aber bei bestimmten Anlässen, die sonst gefeiert worden wären, da waren sie alle da. Natürlich coronakonform. „Vieles wussten wir gar nicht, die kamen da einfach angefahren“, strahlt Irmgard Stratmann. „Wir wollten kein Schützenfest light, das kam nie in Betracht. Wir haben eine zünftigen Schützenverein und hoffen in diesem Jahr vom 9. bis 11. Juli wieder richtig durchstarten zu können“, sind nun alle wieder in frohder Erwartung auf ein Schützenfest, wie sie es vor der Pandemie gewohnt waren. Am Tage ihres ganz besonderen, und wie all hoffen, einzigartigen 1000. Tag der Regentschaft, wird dem Königspaar noch ein Orden zum Ehrentag verliehen, den eigentlich keiner wirklich möchte. 1000 Tage royale Würde mögen vielleicht in manch einer Form schön sein, aber sicher nicht im Schützenverein. Und auch nicht unter solchen Voraussetzungen."Trotzdem schön", sagt das Königspaar und zeigt das silberne Abzeichen.

Sassenberg (bjo). „Endlich wieder...“ stand auf der ersten Folie, die Franz-Josef Ostlinning am Freitagabend auf der Mitgliederversammlung der Sassenberger Bürgerschützen in der Schützenhalle präsentierte. „Endlich wieder Vorfreude auf’s Schützenfest“ hätte dort auch zu lesen sein können. Das nämlich wollen die Bürgerschützen vom 9. bis zum 11. Juli so feiern „wie wir es in Sassenberg kennen, schätzen und lieben“, versicherte der Schützen-Präsident. 

Ein Schützenfest light ist der falsche Ansatz

Ein „Schützenfest light“, möglicherweise mit dem Verzicht auf ein Festzelt, mit weniger Musikzügen oder ohne Umzüge wäre für ihn und seine Vorstandskollegen der „falsche Ansatz“, machte der Präsident deutlich und erhielt für die klaren Worte Zustimmung aus der Versammlung. 

Ostlinning verhehlte indes auch nicht, dass ein Fest 2022 mit nicht unerheblichen Ungewissheiten verbunden ist: „Wir wissen nicht, wie viele teilnehmen, wie viele Gläser Bier bestellt werden.“ Beide Faktoren allerdings sind für die Vereinsfinanzen von nicht unerheblicher Bedeutung, wie Kassierer Michael Dunker der Versammlung verdeutlichte. 

Verlaufe ein Schützenfest 2022 optimal, kalkuliert er mit einem Fehlbetrag von 3000 Euro in der Vereinskasse. Im schlechtesten Fall könnten es allerdings auch 16.000 Euro Defizit werden. Nicht nur deshalb appellierte Franz-Josef Ostlinning: „Feiert Feste. Wir haben zwei Jahre lang gemerkt, wie es ist, wenn es keine Feste gibt. Und das wird so bleiben, wenn keiner zu Festen geht.“ 

Auch sie durften nicht fehlen: Die Landsknechte begleiteten die Versammlung musikalisch.

Wichtige Rahmenbedingungen für das Schützenfest sind übrigens schon festgelegt. Auch weiterhin wird das Bier in 0,2-Liter-Gläsern ausgeschenkt, der Bierpreis wird zwei Euro betragen. Das mögliche Defizit zwischen 3000 und 16 000 Euro können die Bürgerschützen aus ihren Rücklagen finanzieren, das Jahr 2021 hatte der Verein mit einem Überschuss von rund 11.000 Euro abgeschlossen. 

Eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages stand deshalb am Freitag nicht zur Debatte, könnte aber perspektivisch nötig werden. Mit dem unveränderten Jahresbeitrag von 15 Euro wollen die Schützen auch auf Mitgliederwerbung gehen. Die Werbe-Aktion „Du hast uns noch gefehlt“ ist bis Schützenfest-Dienstag verlängert. 

In den vergangenen zwei Jahren ist die Mitgliederzahl gesunken, von 2170 in 1999 auf aktuell 2083. Neben 1905 Männern gehören 188 Frauen dem Bürgerschützenverein an, das Durchschnittsalter betrage 49,5 Jahre, hat Sven Lackamp errechnet.

Zwei neue Hauptleute und zahlreiche Jubilare

Mit Markus Maßmann (1. Kompanie) und Martin Baumjohann (3. Kompanie) wählte die Mitgliederversammlung am Freitag zwei neue Hauptleute, die die Nachfolge von Ludger Sparenberg und Heinz-Josef Kuhlenkötter antreten. In den Vorstand wiedergewählt wurden Kassierer Michael Dunker, Oberst Manfred Fölling und Schriftführer Frank Wächter. 

Wurden als Hauptleute verabschiedet: (v. l.) Heinz-Josef Kuhlenkötter und Ludger Sparenberg.

Abgerundet wurde die Mitgliederversammlung neben der Musik der Sassenberger Landsknechte auch mit Jubilarehrungen. Auf 25 Jahre im Sassenberger Bürgerschützenverein können Michael Altenau, Andreas Ansmer, Daniel Buxel, Andre Dambitz, Karsten Dammann, Manuel Dammann, Otto Degler, Christian Syck, Ralf Eggersmann, Elisabeth Frense, Jeannette Frense, Henning Grothues Bernhard Hagedorn, Frank Hartmann, Andre Hemmesmann, Stefan Holz, Felix Klaucke und Thomas Klünker zurückblicken. 

Gleiches gilt für Rudolf Krieft, Thomas Lienkamp, Maik Maßmann, Heinz-Bernd Micke, Heinz-Josef Micke, Peter Milkereit, Jörg Müller, Martin Mundmann, Kai Offers, Norbert Orlowski, Thomas Paul, Sandra Rohde, Dirk Rothaus, Stephan Schlieper, Herbert Scholz, Christian Stötzel, Ralf Stratmann, Burkhard Tkaczyk, Elke Uphoff, Markus Venneker, Hans-Dieter Welzig und Fabio Zanella.