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       Gute Freunde kann niemand trennen: Hermann-Josef Hülsmann und Bernhard Kunstleve mit dem damaligen Thronfoto aus dem Jahr 1987. Auch beim Jubiläumsschützenfest wollen sie wieder gemeinsam antreten. Foto: Oertker

Erinnerungen an das Schützenfest 1987

Sassenberg -  Vor knapp 40 Jahren haben sich Hermann-Josef Hülsmann und Bernhard Kunstleve in der Hauptschule auf dem Schulhof kennengelernt. Neben ihrer Freundschaft teilen beide seit langer Zeit vor allem eine Leidenschaft: das Sassenberger Schützenfest, welches in diesem Jahr sein 175-jähriges Jubiläum feiert.

„Damals war es ein Königsschießen unter Freunden“, erinnert sich Hermann-Josef Hülsmann an das Jahr, in dem er den Vogel von der Stange holte. 1987 standen er und sein Freund Bernhard Kunstleve kontinuierlich an der Vogelstange, haben eine längere Zeit sogar alleine um die Königwürde geschossen. „Nach der Pause wurde es erst richtig spannend als nach dem Kleinkaliber endlich das Schrotgewehr herausgeholt wurde. Mit dem nachfolgenden ersten Schuss hatte ich schon ganz gut getroffen, habe Hermann dann aber doch den Vortritt gelassen“, erinnert sich Bernhard Kunstleve schmunzelnd an den einstigen Tag.

Wie recht die damaligen Schießmeister Karl Habrock Senior und Reinhold Borgmann hatten, als sie Kunstleve mit den Worten „Du dummer Junge, du bekommst den Vogel die nächsten 25 Jahre nicht“ tadelten, zeigt sich heute. Imletzten Jahr war es Kunstleves 15. Versuch Schützenkönig zu werden, dreimal wurde ihm der Vogel vor der Nase weggeschossen und mittlerweile schmücken Orden wie „König der Herzen“ oder „25 Jahre Nichtkönig“ seine Uniform. „Meine Hilfe hat bis heute nichts gebracht“, bedauert Hermann-Josef Hülsmann die Tatsache, dass es sein Freund bisher noch nicht zum König geschafft hat.

Wehmut lassen beide Schützen jedoch nicht lange aufkommen, schließlich erlebten sie bereits seit dem Eintritt in die Ehrengarde in der Jugend aufregende Zeiten im Verein, waren sie doch beide in verschiedensten Ämtern wie Zugführer oder Kommandeur immer aktiv dabei. Auch die wiederholten Besuche der Ehrengarde bei dem Schützenverein „Pluggendorfer Jäger“ in Münster, mit dem eine langjährige Freundschaft gepflegt wird, boten immer wieder Anekdoten und schöne Erinnerungen. „Ein besonderes Highlight war eine Dreitagesfahrt nach Lindenberg im Allgäu“, sind sich die beiden Männer einig. Dort fand ein Musikfest statt, zu dem auch die Ehrengarde auf Grund einer Freundschaft zwischen dem Musikverein aus Lindenberg und dem Gebrasa Blasorchester mitreiste. „So eine Ehrengarde wie unsere hatten die Leute dort noch nie gesehen. Alle waren total begeistert von unserem Auftreten und den Gewehren, so dass wir unter Applaus an dem Festzug am Sonntag teilnahmen“, entsinnt sich Kunstleve während Hülsmann noch den Kommandeur vor Augen hat, der am Sonntagmorgen die gesamte Ehrengarde mit einer Trillerpfeife wecken musste. „Wir haben Samstagabends bis tief in die Nacht gefeiert, ohne den Weckruf wären wir zu spät in die 10 Uhr Messe gekommen“.

Das Schützenfestfieber liegt wohl in beiden Familien in den Genen. „Schon mein Opa hat immer versucht den Vogel abzuschießen und mein Onkel Felix Kunstleve und danach mein Cousin Alfred Kunstleve haben jahrelang den Vogel geschreinert“, berichtet Kunstleve stolz. Bei Hermann-Josef Hülsmann ist es wohl vor allem die Treffsicherheit und ein ruhiges Händchen, das weitervererbt wurde. Neben dem verstorbenen Onkel gibt es noch drei lebende Ex-Könige in der Familie. Sohn Michael landete gerade erst im letzten Jahr, zum 25. Jubiläum des Vaters den Volltreffer.

Die Frage, ob sich beide auch zum Jubiläumsschützenfest in 163 Tagen (Stand Donnerstag) einen Wettstreit an der Vogelstange liefern werden, können Hermann-Josef Hülsmann und Bernhard Kunstleve mit einem breiten Grinsen beantworten. „Wenn wir alle gesund und munter sind, werden wir es sicher versuchen“, verraten sie. „Ich würde ihm dieses Mal schon den Vortritt lassen, aber daneben schieße ich deswegen nicht“, fordert Hermann-Josef Hülsmann seinen Freund mit Vorfreude auf das Fest im Juli augenzwinkernd heraus.

Quelle: WN vom 29.01.2014 /  Text & Foto: T. Oertker

     
     

Der neue Vorstand (v. l.): Marco Storck, Fabian Lackamp, Sebastian Korte, Christian Brinkmann und Hendrik Kortenbreer. Foto: Irmler

Generalversammlung der jüngsten Abteilung

Sassenberg - In rund 170 Tagen feiert der Bürgerschützenverein sein 175-jähriges Bestehen. Bei solchen Jubiläen erinnert man sich besonders gerne an die große Tradition, ehrt Jubilare und Throngesellschaften. Auch jenem Schützenbruder, dem im Juli der entscheidende Schuss an der Vogelstange gelingen wird, dürfte ein besonderer Platz in der Vereinschronik sicher sein.

Seit dem 23. Mai des vergangenen Jahres sind auch die Jungschützen Teil des aktuell über 2060 Mitglieder zählenden Vereins und damit die mit Abstand jüngste Formation. Während im Premierenjahr Kommandeur Sebastian Korte und drei Offiziere die Vorstandsarbeit des Schützennachwuchses leisteten, lud man am Sonntagabend zur großen Generalversammlung in die Schützenhalle. Hierbei wurde unter anderem die offizielle Satzung der Jungschützen verlesen und verabschiedet. Unstrittig war bereits zuvor, dass Sebastian Korte weiterhin als Kommandeur der Formation vorstehen würde.

Erster Vorsitzender in der Geschichte der noch jungen Formation wurde nach einstimmigem Votum Offizier Christian Brinkmann, der voller Elan die kommenden Aufgaben angehen möchte. Fabian Lackamp, bisher Offizier und Kassierer in Personalunion, wurde von den Mitgliedern nun auch offiziell für das Amt des Kassenwarts vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Und auch dem dritten Offizier im Bunde, Hendrik Kortenbreer, wurde das Vertrauen ausgesprochen. Er wurde mit dem Amt des Schriftführers betraut. Den Vorstand komplettiert Beisitzer Marco Storck.

Gleich acht junge Männer wurden am Sonntagabend aufgenommen. So gehören von nun an auch Daniel Brockmann, Felix Buddenkotte, Jan Klaas, Lukas Meinersmann, Thomas Meinersmann, Moritz Ostlinning, Leon Schimweg und Felix Zumbrink den Jungschützen an. Natürlich steht auch für sie das Jubiläumsschützenfest im Zentrum der Planungen. Eine erste Marschprobe ist am 18. Juni vorgesehen.

Quelle: WN vom 21.01.2014 / Text & Foto: C. Irmler